Der 1874 in Ungarn geborene und später in die USA ausgewanderte Harry Houdini, mit bürgerlichem Namen eigentlich Erich Weiß, wurde bereits in jungen Jahren ein berühmter Illusionist und Entfesselungskünstler: er befreite sich aus Zwangsjacken, Handschellen und vernagelten Kisten; weder Gefängniszellen noch gläserne Käfige stellten ein Hindernis für ihn dar.
Houdini war ein äußerst vielseitiger Magier mit Sinn für werbewirksame Effekte: im Hippodrom von New York ließ er als erster einen lebenden ausgewachsenen Elefanten verschwinden. Durch die spektakuläre Art seiner Darbietungen und die mediengerechte Präsentation kann man ihn als ersten Zauberer mit Sinn für moderne PR bezeichnen.
Bekannt wurde Houdini auch dadurch, dass er immer wieder angebliche Medien und spiritistische Scharlatane entlarvte. Houdini schloss Freundschaft mit Arthur Conan Doyle, der ein begeisterter Anhänger der sich im Aufwind befindlichen Spiritismus-Bewegung war. Wie viele andere hielt auch Doyle Houdinis scheinbar unerklärliche Ausbruchskünste für ein esoterisches Wunder und geriet mit Houdini, der vermeintlich seine Zauberkräfte verleugne, in erbitterten Streit. Houdini erkor daraufhin den Kampf gegen betrügerische Geisterbeschwörer zu seiner Lebensaufgabe und beriet den an der Untersuchung von Geisterphänomenen interessierten US-Kongress.
Kurios waren auch die Umstände seines Todes: Houdini wurde Opfer seiner eigenen PR-Arbeit. Animiert von einer mehrfach wiederholten öffentlichen Behauptung Houdinis, dass er jeden von einem Mann geführten Schlag in den Unterleib durch Anspannung seiner Bauchmuskulatur unversehrt überstehen könne sucht der verschrobene Student Jocelyn Gordon Whitehead Houdini am 22. Oktober 1926 in Montreal in dessen Garderobe auf und soll ihm mehrere kräftige Hiebe in den Bauch versetzt haben. Angeblich hatte er Houdini nicht genug Zeit gelassen, sich auf die Schläge vorzubereiten. Nach zwei Operationen starb Houdini am 31. Oktober 1926 (Halloween) um 13:26 Uhr im Alter von 52 Jahren im Grace Hospital, Detroit im Zimmer 401. Man beerdigte ihn in einem Bronze-Sarg, den er sich gerade für einen Fakirtrick (Krematoriumsillusion) hatte bauen lassen, auf dem jüdischen Friedhof Machpelah im New Yorker Stadtteil Queens.
Linktipp: Houdini tribute website (englisch)
Harry Houdini im Film:
Und hier noch ein Video über das Leben und Wirken von Harry Houdini:
Ein Beitrag über Harry Houdini aus der Reihe Dead Men´s Tales des Discovery Channel:
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